Informations- und Kommunikationstechnik
Definition des Kompetenzfeldes IKT (=Informations- und Kommunikationstechnik)
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (3.600 SVB; 33%)
- Herstellung elektronische Bauelementen/Leiterplatten
- Datenverarbeitungsgeräte
- Herstellung Geräte/der Telekommunikation
- Geräte Unterhaltungselektronik
- Herstellung von Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten;
- Herstellung Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten
- Herstellung von opt./fotograf. Instrumenten und Geräten
- Herstellung von magnetischen und optischen Datenträgern
Informationsdienstleistungen (50 SVB; <1%)
- Datenverarbeitung, Hosting, damit verbundene Tätigkeiten
- Erbringung von sonst. Informationsdienstleistungen
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (1.300 SVB; 12%)
- Herstellung Elektromotoren
- Herstellung Batterien und Akkumulatoren
- Herstellung Kabel/ elektrisches Installationsmaterial
- Herstellung Lampen
- Herstellung Haushaltsgeräte
- Herstellung sonstige elektr. Ausrüstungen
Telekommunikation (500 SVB; 5%)
- Leitungsgebundene Telekommunikation
- Drahtlose Telekommunikation
- Satellitentelekommunikation
- Sonstige Telekommunikation
Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie (5.600 SVB; 50%)
Die Abgrenzung des Kompetenzfelds ‚IKT‘ ist ähnlich wie beim Kompetenzfeld „Mess-, Steuer-, Regeltechnik“ in der Analyse 2006/07, wobei dieses um Teile der Branchen Telekommunikation und IT ergänzt wurde.
Ausgewählte Kennzahlen im Überblick
Innovationsregion Ulm | Deutschland | |
Beschäftigte 2016 | 11.200 | 1.496.500 |
Beschäftigungsanteil 2016 | 5,4 | 4,8 |
Lokalisationsquotient | 1,1 | 1,0 |
Dynamik Besch. 08 - 16 rel.(abs.) | 6,6 % (+700) | 8,3 % (+114.300) |
Dynamik Besch. 12 - 16 rel.(abs.) | -11,3 % (-1.400) | 6,2 % (+87.800) |
Spezialisierung
Lokalisation und regionale Verteilung
Stark überdurchschnittlicher Anteil der IKT-Beschäftigten in Ulm
Beschäftigungsentwicklung
Insgesamt stabile Entwicklung im IKT-Bereich, deutlicher Unterschied zwischen IT/Telekom sowie und Elektronik
Bundesweite Positionierung der Region im KF Informations- und Kommunikationstechnik
Innovationsregion Ulm:
Rang 26 unter den führenden IKT-Standorten in Deutschland
Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen in der Innovationsregion Ulm mit Bezug zu KF IKT
Wissenschaft und FuE-Einrichtungen
Universität Ulm:
- Informatik Fakultät mit entsprechenden Studienangeboten sowie Instituten (u.a. Institut für Datenbanken und Informationssysteme, Institut für Softwaretechnik und Programmiersprachen)
- Ingenieurwissenschaftliche Fakultät mit entsprechenden Studienangeboten sowie Instituten (u.a. Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik, Institut für elektronische Bauelemente und Schaltungen, Institut für Mikrowellentechnik)
- Ulmer Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (UZWR), interdisziplinäres Zentrum, Simulation anwendungsorientierter Forschungsfragen insb. in Kooperation mit kleinen Unternehmen aus der Region
Hochschule Ulm:
- Verschiedene Studiengänge im Bereich Informatik (u.a. Data Science in der Medizin, Wirtschaftsinformatik), Institut für Automatisierungssysteme, Institut für Kommunikationstechnik
Hochschule Neu-Ulm:
- Verschiedene Studiengänge im Bereich Informatik (u.a. Wirtschaftsinformatik, zwei internationale IT-Master, Kompetenzzentrum Data Science & Business Analytics, Kompetenzzentrum – Sichere IT-Anwendungen und –Infrastrukturen sowie Institut für digitale Transformation
IT-Netzwerk Ulm | Oberschwaben (IHK-Cluster)
Fachliche Einordnung:
- IT-Branche
Ziele:
- Intensive Vernetzung von Vertretern der IT-Branche aus Wissenschaft und Wirtschaft
- Fachkräftesicherung in der Region
- Erhöhung der Sichtbarkeit des IT-Standorts über die Region hinaus
Mitglieder:
- k. A
Gründungszeitpunkt und Anlass:
- Gründungsjahr 2014
- Initiative der IHK Ulm aufgrund hoher Zahl an IT-Unternehmen und starken Hochschulen mit passendem Profil in der Region
Aktivitäten (Auswahl):
- Regelmäßige Treffen
- Entwicklung von Strategien zur Nachwuchsförderung Zusammenarbeit mit sowie Unterstützung von der smart business IT, einer landesweiten Initiative zur Stärkung des IT-Standortes Baden-Württemberg durch Vernetzung der regionalenen IT-Netzwerke
Zentrale und übergeordnete Trends im Bereich IKT
Zunehmende Digitalisierung und Vernetzung als größter Treiber des Kompetenzfelds IKT
- Informations- und Kommunikationstechnologien werden auch in Zukunft weiteren Boom erfahren durch hohe Bedeutung der Digitalisierung, zunehmend neue Anwendungsbereiche (u.a. vernetzte Systeme wie z.B. beim autonomen Fahren; neue Geschäftsmodelle, smart home) sowie steigende Nachfrage Elektromobilität
- Im Bereich IT-Dienstleistungen ist mit einem zunehmenden, internationalen Wettbewerb zu rechnen, insb. Verlagerung von wenig programmierintensiven Tätigkeiten in Schwellenländer, bei Tätigkeiten mit sensiblen Daten (z.B. zur Automation betrieblicher Prozesse) ist dagegen weniger mit einer Internationalisierung zu rechnen
- Ausbau der Breitbandnetze wird für Telekommunikationsunternehmen von höchster Bedeutung sein, wobei hoher Investitionsbedarf zu Konsolidierung der Anbieter und Betreiber führen wird
- Zunehmende Bedeutungsverschiebung der Wertschöpfung von Hardware hinzu Software und Services (zunehmend werden Funktionen von Produkten durch Software geprägt, hier liegt das Innovations- und Wertschöpfungspotential)
- Potenzial für Unternehmensgründungen im IKT-Bereich, Veränderung und Weiterentwicklung von etablierten Geschäftsmodellen im Zuge der Digitalisierung, neue Entwicklungsmöglichkeit im Zuge des Einsatzes digitaler Komponenten
Zusammenfassung Kompetenzfeld Informations- und Kommunikationstechnik
Im Kompetenzfeld IKT der Innovationsregion sind in etwa 11.200 Personen in der Innovationsregion beschäftigt. Die Branche konnte von 2008 auf 2016 ein leichtes Beschäftigungswachstum verzeichnen (700 SVB, 6,6%). Für den Bereich IKT besteht ein IT-Cluster in der Region (im Aufbau).
Ein klarer räumlicher Fokus der Branche liegt auf der Stadt Ulm (ca. 70% der Beschäftigten) (insb. Wissenschaftsstadt Ulm).
Die Hälfte aller Beschäftigten im Kompetenzfeld IKT sind im Bereich IT und Telekomunikation (55%) und die andere Hälfte im Bereich Elektronik/Elektrotechnik (45%) beschäftigt. Besonders im Bereich IT/Telekommunikation wies die Region in den letzten Jahren ein starkes Wachstum auf (2008-16: 2.700 SVB,76 %). In diesem Feld finden sich hochspezialisierte Unternehmen, die an aktuellen Trends/Entwicklungen (u.a. 5G, Car-IT) arbeiten. Der Bereich ‚Elektronik/Elektrotechnik‘ zeigte dagegen eine eher negative Entwicklung (-2.000 SVB, -28,7 %). Dies kann teilweise durch die Nokia-Krise erklärt werden. So konnte der Stellenabbau der Nokia Ulm GmbH (2012) durch die positive Entwicklungen im Car-IT-Bereich kompensiert werden (Management-Buy-Out).
Die Innovationsregion hat es in den letzten Jahren geschafft ein neues, strategisch wichtiges Kompetenzfeld aufzubauen. Da insb. die Informationsdienstleistungen in den nächsten Jahren eine zentrale Rolle im Rahmen der Digitalisierung spielen werden, bestehen in der Region ausgezeichnete Voraussetzungen für die weitere Entwicklung der Region. Es gilt dieses Kompetenzfeld stärker nach außen zu vermarkten und damit aufzuzeigen, welche Potentiale in der Region liegen.